Blutige Nacht zu Sonntag | Fünf Messer-Attacken in deutschen Städten
Die Sonne scheint überall in Deutschland an diesem frühlingshaften Sonntag. Doch die Nacht zuvor war blutig.
Gleich fünf Städte wurden in der Nacht und den Morgenstunden von Messerattacken erschüttert. In Köln, Nürnberg, Lingen (Niedersachsen), Mülheim an der Ruhr und Frankfurt/Main rätseln Polizei und Anwohner, was in den Köpfen der Angreifer vorgeht. Die Opfer werden medizinisch versorgt.
Köln
Am schlimmsten traf es einen Mann in Köln. Dort war es gegen 4.40 Uhr zu einer Auseinandersetzung in einer Shisha-Bar auf dem Hohenzollernring gekommen.
Der Streit eskalierte, ein Beteiligter griff den Kölner (28) laut Polizei mit einem „spitzen Gegenstand“ an und fügte ihm schwere Stichverletzungen am Oberkörper zu – Lebensgefahr!
Ein Notarzt kümmerte sich noch am Tatort um den Mann. Sein Zustand ist nach einer Not-OP inzwischen stabil, teilte das Krankenhaus mit. Die Polizei sperrte den Tatort ab und vernahm Zeugen. Der Angreifer (26), der vorläufig festgenommen wurde, und sein Opfer waren zur Tatzeit schwer alkoholisiert, teilte die Polizei später mit.
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Lingen
Fassungslosigkeit auch im Emsland, wo in der Nacht in Lingen eine 44 Jahre alte Frau von zwei Männern von ihrem Fahrrad gezerrt und mit einem Messer verletzt wurde.
Die Frau konnte selbst den Rettungsdienst alarmieren und wurde in eine Klinik gebracht. Sie wurde noch in der Nacht operiert. Lebensgefahr bestand nicht, so die Sprecherin.
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Die Hintergründe der Attacke sind noch unklar. Die Angreifer sollen sehr jung gewirkt haben, eventuell handele es sich um Jugendliche, hieß es. Einer der Täter war demnach maskiert.
Nürnberg
Auch in Nürnberg ist eine Frau in den frühen Morgenstunden Opfer eines Messerüberfalls geworden.
Die 21-Jährige lief mit einer Bekannten (18) gegen 5 Uhr die Fürther Straße entlang, als sie in Höhe des Amtsgerichts ohne erkennbaren Anlass von einem Mann mit einem Messer angegriffen und verletzt wurde.
Dem Unbekannten gelang nach einer Rangelei mit der Begleiterin der angegriffenen Frau unerkannt die Flucht. Die junge Frau konnte aber eine Täterbeschreibung abgeben, die der Polizei bei ihrer Fahndung helfen sollte. Außerdem verlor der Angreifer am Tatort einen Schuh.
Die Polizei, die per Hubschrauber und mit Polizeihunden auf die Jagd nach dem Mann ging, nahm am Sonntagnachmittag einen Iraker (25) als mutmaßlichen Täter fest. Am Montag soll ein Richter darüber entscheiden, ob der Mann in Untersuchungshaft kommt.
Mülheim an der Ruhr
22.15 Uhr am Samstagabend vor einem Einkaufszentrum in der Innenstadt von Mülheim an der Ruhr: Ein Ehepaar trifft auf einen blutenden jungen Mann (20), alarmiert sofort die Polizei.
Die sucht nun nach fünf Männern, die auf das Opfer auf einem Spielplatz an der Parallelstraße/Ecke Charlottenstraße mit Messern einstachen.
Der 20-Jährige konnte nach einer Nacht im Krankenhaus wieder entlassen werden. Er beschrieb den Tathergang laut Polizei so: Ein Bekannter habe ihn auf dem Spielplatz treffen wollen, als er dort ankam, warteten insgesamt fünf Männer auf ihn. Unvermittelt griffen sie ihn an und flohen später.
Die Kriminalpolizei kennt das Aussehen eines Tatverdächtigen – 1,75 Meter groß, um die 20 Jahre alt, kurze, krause Haare, grüne Steppjacke (könnte arabischen Migrationshintergrund haben) – und hofft auf Hinweise (0201 829-0).
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Frankfurt/Main
Geradezu mysteriös mutet eine Messerattacke in Frankfurt am Main an, wo ein Angreifer die Polizei anrief und darum bat, festgenommen zu werden.
Zuvor hatte es eine Auseinandersetzung in der Kaiserhofstraße gegeben, an der laut Polizeimitteilung acht Personen beteiligt waren. Dabei wurde ein 22-Jähriger verletzt und in ein Krankenhaus gebracht – dieses verließ er entgegen des Rates der Ärzte schnell wieder. Der Mann hatte angegeben, sich an nichts erinnern zu können.
Bald darauf meldete sich ein 19-Jähriger über den Notruf bei der Polizei, stellte sich und wurde wenig später festgenommen. Die Ermittlungen laufen.