Religion - Berlin:Zentralrat der Juden: Verstärkter Kampf gegen Antisemitismus

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat bei seiner diesjährigen Ratsversammlung einen intensiveren Kampf gegen Antisemitismus gefordert. "Nicht zuletzt der Anschlag in Halle hat uns die Gefahr verdeutlicht, die vom Rechtsextremismus für die jüdische Gemeinschaft ausgeht", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster nach dem Treffen von rund 90 Delegierten am Sonntag in Frankfurt. "Antisemitismus ist fester Bestandteil rechtsextremer Ideologie. Darüber dürfen wir aber auch den Antisemitismus, den es unter Muslimen gibt, nicht aus den Augen verlieren", mahnte Schuster.

Im Oktober hatte ein schwer bewaffneter Mann versucht, in einer Synagoge in Halle ein Massaker anzurichten. Er scheiterte an einer verschlossenen Tür und erschoss eine zufällig vorbeilaufende Frau und dann einen Mann in einem Dönerladen. Der Täter wurde festgenommen. Er räumte ein antisemitisches und rechtsextremes Motiv ein.

Zentralratspräsident Schuster betonte: "Politik, Polizei und Justiz dürfen bei Antisemitismus nie Toleranz üben. Denn für Judenhass gibt es keine Rechtfertigung. Hier ist ein noch beherzteres Vorgehen notwendig." Jüdisches Leben müsse in Deutschland eine sichere Zukunft haben.

Die alljährlich tagende Ratsversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium des Zentralrats der Juden in Deutschland mit etwa 90 Delegierten aus allen Gemeinden und Landesverbänden.

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