TOP B3RLIN: Heraus zum World Resistance Day

TOP B3RLIN ruft zur Teilnahme an der Demonstration „Stoppt den Krieg – Solidarität mit Rojava“ am 2. November in Berlin auf.

„Wir können uns nur auf uns selbst verlassen. Unsere Freund*innen und Genoss*innen vor Ort sagen, dass ihnen der internationale Protest Mut macht. Lasst uns also nicht nur gegen den türkischen Faschismus und seine hiesigen Handlanger demonstrieren, sondern auch den Kämpfenden zeigen, dass wir sie nicht vergessen haben und ihnen mit unseren Aktionen Mut und Kraft wünschen”, schreibt TOP B3RLIN in ihrem Aufruf zur Demonstration am Samstag in Berlin zm 12 Uhr auf dem Alexanderplatz/Neptunbrunnen. Weiter heißt es in ihrem Aufruf:

Kurd*innen sprechen von ethnischen Säuberungen – wir sehen keinen Grund, warum man es anders nennen sollte. Seit dem 9. Oktober geht der türkische Staat gegen die autonome Selbstverwaltung in Nordsyrien vor. Mit schweren Geschützen, Bomben und Besatzung soll einem der erfolgreichsten progressiven Projekte unserer Zeit - radikaldemokratisch, feministisch und multiethnisch - der Garaus gemacht werden.

Spätestens seit der Besatzung Afrins durch pro-türkische Islamisten im vergangenen Jahr ist allen bekannt, was der lokalen Bevölkerung droht. Was vom Sultan in Ankara bis zu den deutschen Leitmedien als Pufferzone euphemisiert wird, bedeutet für Kurd*innen sowie armenische und yesidische Gemeinden Plünderung, Terror, Vertreibung und Tod. Letztlich schießt der türkische Nationalismus Islamisten den Weg frei für ethnische Säuberungen und frauenfeindliche Unterdrückung.

Der autoritäre türkische Staat bekommt bei seinem schmutzigen Krieg gegen die demokratische Selbstverwaltung Rojavas Hilfe von allen Seiten: Deutsche Waffen sichern ihm militärische Vorteile und weiterhin wird eng mit djihadistischen Gruppen in Syrien kooperiert, die durch den Rückzug der Kurd*innen wieder Aufwind haben dürften. Aber Deals und Abkommen sichern das völkerrechtswidrige Handeln ab. Und nicht zuletzt weil Erdogan Millionen von Geflüchteten pervers zu instrumentalisieren weiß, gibt es von europäischen Regierungen nur zahnlose Worte der Empörung und wirkungslose Maßnahmen. Hauptsache die Grenzen bleiben möglichst dicht.

Doch der türkische Staat greift nicht nur nach Außen an. Wie jeder Faschismus verfolgt er seine Feinde im Inneren. Es reicht schon ein Wort der Kritik auf Twitter für Hausdurchsuchungen oder schlimmere Repression. HDP-Mitglieder werden unter Hausarrest gestellt, festgenommen, ihre Kundgebungen angegriffen. Der Faschismus kämpft nach außen gegen Selbstverwaltung, Feminismus und alle weiteren Erfolge der kurdischen Befreiungsbewegung, nach innen geht er mit aller Macht gegen oppositionelle Kräfte vor.

Für das Gesellschaftsprojekt in Rojava gibt es zwar in der europäischen Öffentlichkeit ein bisschen Mitleid, aber jede handfeste staatliche Unterstützung widerspräche dem geostrategischen Interesse Geflüchtete abzuwehren. Europa scheitert wieder einmal an seinem eigenen demokratischen Maßstab, weil es gerade die demokratische Selbstverwaltung Nordsyriens ihrem Schicksal überlässt. Damit nicht genug: Die Bundesrepublik agiert vielmehr als Handlanger des Erdogan Regimes und verschärft die Unterdrückung. Unter dem Vorwand das PKK Verbot umzusetzen werden Kulturzentren durchsucht, Verlage und Demonstrationen verboten oder angegriffen.

Wir können uns nur auf uns selbst verlassen. Unsere Freund*innen und Genoss*innen vor Ort sagen, dass ihnen der internationale Protest Mut macht. Lasst uns also nicht nur gegen den türkischen Faschismus und seine hiesigen Handlanger demonstrieren sondern auch den Kämpfenden zeigen, dass wir sie nicht vergessen haben und ihnen mit unseren Aktionen Mut und Kraft wünschen.

#womendefendrojava und #riseup4rojava planen am 2. November globale Proteste gegen Krieg und Besatzung, Deals und Waffenexporte sowie Kriminalisierung kurdischer Strukturen. Wir kommen und rufen zur Bundesweiten Großdemonstration in Berlin auf. Solidarität mit Rojava - Tod jedem Faschismus!