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"Müssen miteinander ins Gespräch kommen": Der Fotograf Rafael Herlich

Seine Fotografien beschäftigen sich mit der Vielfalt des religiösen Lebens. Er hofft so, Menschen für Rassismus und Antisemitismus zu sensibilisieren.

Er ist vielleicht der Chronist jüdischen Lebens in Deutschland, ganz gewiss aber ein bedeutender. 1954 in Tel Aviv geboren, lebt Rafael Herlich seit 1975 in Frankfurt am Main. Er ist verheiratet und hat drei Kinder, eines ist nach Israel gegangen. Die Bilder in dieser Beilage sind von ihm.

Seine Fotos sind immer wieder in Ausstellungen zu sehen, in Museen, aber auch zum Beispiel im Hessischen Landtag oder auf einer 50 Meter langen U-Bahn, die ganz mit Herlichs Fotos bedruckt ist, großformatig. Sie zeigen katholische Priester, Muslime beim Gebet, Hindus im Tempel, einen jungen Sikh, eine Rabbinerin. „DiverCity-Bahn“ heißt der Wagen, es gibt einen Fotoband dazu. Jüngstes Beispiel sind 120 Fotografien zum „Jüdischen Leben in Deutschland heute“ in einem Hochbunker auf dem Areal einer in der Pogromnacht vom Nazi-Mob gebrandschatzten Synagoge.

Eines von Herlichs Zielen ist es, die Menschen so zu sensibilisieren, dass sie sich wehren, wenn andere sich antisemitisch äußern oder handeln. Ein weiteres: die Vielfalt des religiösen Lebens zu dokumentieren, um so für Toleranz und Verständnis zu werben.

Herlich zeigt Menschen – und hält ihnen den Spiegel vor. Seit Jahren setzt er sich mit seiner Kunst gegen Rassismus und Antisemitismus ein, geht dazu in Schulen und hält Vorträge. Und je mehr Menschen seine Fotos sehen, desto besser kann gelingen, was Herlich sich wünscht: dass sie miteinander ins Gespräch kommen. Über die Bilder und mehr.

„Für mich ist es ganz

wichtig zu zeigen,

dass Juden, Christen und Muslime zusammen sind“

Rafael Herlich

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