Artikel über Missbrauch sorgt für Empörung: Rassismus-Vorwurf gegen „Bravo Girl“

Der Artikel erschien in der November-Ausgabe der Zeitschrift

Der Artikel erschien in der November-Ausgabe der Zeitschrift

Foto: Heinrich Bauer Verlag KG

Eine Doppelseite im aktuellen Heft der „Bravo Girl“ hat im Internet zu einem Sturm der Entrüstung geführt: Twitter-User werfen der Mädchen-Zeitschrift Rassismus vor!

Es geht um einen Beitrag über sexuellen Missbrauch. Darin werden die jungen Leserinnen über das Thema aufgeklärt. Die Redaktion erklärt unter anderem, wie Mädchen sich schützen können und warum es wichtig ist, dass Opfer nicht schweigen, sondern sich Hilfe holen.

Bebildert ist die Doppelseite mit einem Symbolfoto: Man sieht eine weiße Frau, die von hinten gepackt wird. Der Mann ist schwarz.

Damit bediene die Zeitschrift „alte koloniale und rassistische Bilder über schwarze Männer als Gewalttäter“, kritisierte die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland bei Twitter. Viele User stimmten zu.

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„Realistisch wäre wohl eine weiße Hand, weil die meisten Täter aus der eigenen Familie kommen“, lautete einer der Kommentare. Ein anderer: „Es sind die Hände von Vätern, von Partnern, von Freunden, von Bekannten (sie können auch weiblich sein!) Sie schütteln danach fleißig weiter die Hände, als ob nichts gewesen sei und sind Teil unserer Gesellschaft.“

In den Texten auf der Seite weist die „Bravo Girl“ auf diese Tatsache auch selbst hin: „Ein Täter, so denken viele, ist ein böser, fremder Mensch, der plötzlich auftaucht und jemandem etwas antut“, heißt es dort. „Aber in der Realität ist der Täter meist ein Bekannter des Opfers. Er/ Sie unterscheidet sich nicht durch äußerliche Merkmale, besondere Verhaltensweisen oder den Familienstand von anderen Menschen.“

Inzwischen hat „Bravo Girl“ mit einem Statement auf die Vorwürfe reagiert – und bittet um Entschuldigung. „Mit unserem Beitrag über sexuellen Missbrauch wollen wir auf ein sehr sensibles Thema aufmerksam machen“, schrieb der Verlag Bauer Media Group dem Online-Magazin „Très Click“.

Und weiter: „Dabei haben wir das Bild unbedacht gewählt. Damit haben wir einen Fehler gemacht. Wir entschuldigen uns hierfür und werden in Zukunft noch stärker darauf achten, auch durch unsere Bildsprache zu zeigen: Bravo steht für Toleranz und Offenheit, wir lehnen Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art ab.“

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