„Deutschland spricht“ :
„Man dringt zu manchen Menschen gar nicht mehr durch“

Von Stefan Locke, Dresden
Lesezeit: 4 Min.
Die Teilnehmer und Organisatoren von „Deutschland spricht“ in Dresden
Seit Pegida ist Dresden in besonderem Maße im Fokus der Debatte um Rechtspopulismus: Bei der Veranstaltung von „Deutschland spricht“ in der Frauenkirche kommen viele Dresdner – und manche sorgen sich um den Ruf ihrer Stadt.

Eva Sagemüller hat sich schick gemacht, im dunkelblauen Kleid mit silberner Brosche wartet sie im Konferenzraum eines Dresdner Hotels auf ihre Gesprächspartnerin, die ihr bei „Deutschland spricht“ zugelost wurde. Sagemüller ist Dresdnerin, sie floh 1980 in den Westen und kam vor 15 Jahren zurück in ihre Heimatstadt. Sie habe sich bis heute noch nicht vom „Rückkehrschock“ erholt, sagt sie, besonders die Entwicklung der vergangenen Jahre mache ihr zu schaffen – Frust, Pegida, AfD. „Ich verstehe Ältere, die nach der Wende keine Fuß mehr auf den Boden gekriegt haben“, sagt die 67 Jahre alte Lehrerin. „Aber die Krawallmacher jetzt, die sind mir absolut unbegreiflich.“ Sie sei erschüttert, wie bestimmte Ansichten auch in gebildeten Kreisen um sich griffen und hofft deshalb, hier mit einem „krassen Partner“ in Kontakt zu kommen.

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