Thüringer CDU-Landeschef Mohring exklusiv in BILD: „Ich will keine Stimmen der AfD-Politiker!“

Mike Mohring schloss eine Koalition mit der AfD zwar aus, sagte aber zunächst nichts dazu, ob er sich mit AfD-Stimmen zum Ministerpräsidenten wählen lassen würde – bis jetzt!

Mike Mohring schloss eine Koalition mit der AfD zwar aus, sagte aber zunächst nichts dazu, ob er sich mit AfD-Stimmen zum Ministerpräsidenten wählen lassen würde – bis jetzt!

Foto: picture alliance/dpa
Von: PAUL RONZHEIMER

Endlich gibt es den Klartext, auf den so viele gewartet haben! Der Thüringer CDU-Landeschef Mike Mohring (47) sagt in BILD, dass er sich unter keinen Umständen mit AfD-Stimmen zum Ministerpräsidenten wählen lassen will.

Mohring zu BILD: „Es wird keine Wahl geben, bei der ich vorher nicht ausschließe: Ich will keine Stimmen der AfD-Politiker! Es gibt für mich in dieser Frage keinerlei Grauzonen. Ich mache Politik von Herzen und aus Überzeugung, aber ganz sicher nicht um jeden Preis.“ Das ist eindeutig!

Mohring war in den vergangenen Tagen unter Druck geraten und heftig kritisiert worden, weil zunächst sein Fraktionsvize eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht ausgeschlossen hatte, dann 17 CDU-Funktionäre in einem Brief Gespräche forderten.

Mohring schloss zwar eine Koalition mit der AfD aus („Weder eine Zusammenarbeit mit AFD, noch mit den Linken“), ließ aber offen, ob er sich bei einer möglichen geheimen Wahl durch AfD-Stimmen zum Ministerpräsidenten wählen lassen würde.

Das sorgte für so großen Wirbel, dass sich auch CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak mehrmals in den Streit einmischte. Er nannte die Forderungen nach Gesprächen mit der AfD „irre“ und bezeichnete die Partei von Björn Höcke als „NPD 2.0“.

Mohring bekam auch deshalb immer mehr Gegenwind aus den eigenen Reihen, erlitt bei der Wiederwahl als Fraktionschef am Mittwoch eine Klatsche: Sieben Abgeordnete stimmten gegen ihren Landesvorsitzenden! Mohring bekam lediglich 66 Prozent der Stimmen (14 Ja, 7 Nein) – und das ohne Gegenkandidaten.

Zum Vergleich: Vor fünf Jahren hatte Mohring noch alle Abgeordneten der CDU-Fraktion (damals 34) hinter sich. Bei seiner ersten Wahl zum Fraktionschef im Jahr 2008 hatte er 84,4 Prozent der Stimmen bekommen (38 von 45 Abgeordnete).

Mit der klaren Ansage, dass er von keinem „Nazi“, so nannte Mohring die Höcke-AfD im Wahlkampf selbst, zum Ministerpräsidenten gewählt werden will, könnte ihm noch in letzter Minute der Befreiungsschlag gelingen …

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