Parteien - Berlin:CDU in Mitte will AfD-nahes Neumitglied wieder loswerden

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Berlin (dpa/bb) - Ein Berliner CDU-Kreisverband will ein erst vor kurzem aufgenommenes Parteimitglied wieder loswerden - die AfD hatte den Mann nach dessen Angaben zuvor abgelehnt. Markus Roscher-Meinel hatte die CDU vor seinem Aufnahmeantrag auf Twitter unter anderem als "Anti-Deutschland-Partei" bezeichnet und geschrieben, sie schützte die Grenzen nicht und lasse das Land von illegalen Wirtschaftsflüchtlingen fluten. Außerdem hatte er darüber berichtet, dass er erfolglos versucht habe, AfD-Mitglied zu werden. Er war nach eigener Darstellung auch Mitglied des AfD-nahen Herkules Kreises. Zuvor hatte "t-online.de" über den Fall berichtet. Der CDU-Kreisverband Berlin-Mitte teilte am Freitag dann mit, dass er die Mitgliedschaft des Mannes widerrufen wolle.

"Der CDU-Kreisverband ist erst am Donnerstag damit konfrontiert worden, wie er sich bei Twitter und Co. geäußert hat und dass er die CDU als Anti-Deutschland-Partei bezeichnet hat. Von den Anwesenden bei der Entscheidung über den Aufnahmeantrag wusste das keiner", sagte der Sprecher der CDU Mitte, Carsten Spallek. Der geschäftsführende Kreisvorstand habe entschieden, unverzüglich das notwendige Verfahren einzuleiten, um die Aufnahme des Neumitglieds zu widerrufen, so die CDU Mitte in einer Mitteilung.

Roscher-Meinel teilte am Freitag auf Anfrage mit: "Ich war nie Mitglied der AfD, aber kurz des sogenannten Herkules Kreises." Vor seiner CDU-Mitgliedschaft habe er auch die CDU pointiert kritisiert und werde bestimmte Positionen weiterhin kritisch verfolgen. Dennoch stehe er zur christlich konservativen Haltung der CDU und werde die Entscheidung der CDU Mitte auch nicht klaglos hinnehmen.

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