WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Politik
  3. Deutschland
  4. Hannover: 7000 Gegendemonstranten gegen 110 bei NPD-Versammlung 

Deutschland Hannover

7000 gegen 110 – große Beteiligung bei Demo gegen NPD-Versammlung 

Mehr als 5000 Demonstranten bieten NPD die Stirn

"Bunt statt braun in Hannover" – unter diesem Motto haben Tausende Menschen in der niedersächsischen Landeshauptstadt gegen eine Kundgebung der rechtsextremen NPD protestiert. Zeitweise war unklar, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden darf.

Quelle: Reuters

Autoplay
Erst wurde die Versammlung verboten, dann kippte ein Gericht die Entscheidung: 110 Teilnehmer gehen bei der NPD-Veranstaltung in Hannover gegen kritische Journalisten auf die Straße. Die Gegendemo ist umso größer.

Rund 7000 Menschen haben in Hannover gegen Bedrohungen von Journalisten durch Rechtsextremisten sowie für die Pressefreiheit demonstriert. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) reihte sich am Samstag unter die Demonstranten.

Anlass war eine Demonstration der rechtsextremen NPD gegen kritische Journalisten, zu der sich nach Angaben der Polizei rund 110 Teilnehmer versammelten. Die Demonstrationen verliefen nach Polizeiangaben zunächst weitgehend friedlich. Am Rande des Demonstrationszugs der NPD gab es immer wieder Gerangel mit Gegendemonstranten, vier Menschen wurden festgenommen.

„Es ist wunderbar, dass wir alle zusammenstehen gegen die rechten Hetzer und Verfassungsfeinde“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) auf der Kundgebung des Bündnisses Bunt Statt Braun.

Die Versammlung der NPD richtete sich gegen Journalisten
Die Versammlung der NPD richtete sich gegen Journalisten
Quelle: Getty Images/Alexander Koerner

„Wir treten heute gegen die Nazis an, nicht nur in der NPD, sondern auch in anderen Parteien“, sagte Pistorius. „Es wird eine Grenze überschritten.“ Die Gefahr sei, dass Demokratie von unten sterbe, wenn Journalisten an den Pranger gestellt und bedroht werden. Deshalb sei der Versuch richtig gewesen, die NPD-Demonstration zu unterbinden.

Die Polizeidirektion Hannover hatte die Veranstaltung unter Verweis auf eine unmittelbare Gefährdung für die öffentliche Sicherheit zunächst verboten. Die NPD legte gegen das Verbot mit Erfolg Klage ein. Das Verwaltungsgericht und in zweiter Instanz auch das Oberverwaltungsgericht hoben das Verbot auf. Ein Totalverbot der Demo sei nicht verhältnismäßig, erklärten die Gerichte ihre Entscheidung. Einem führenden NPD-Vertreter verbot die Polizei allerdings, in Hannover zu reden. Die Befürchtung war, dass er strafbare Äußerungen tätigen könnte.

Auch Hannovers neuer Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sprach auf der Zentralkundgebung: „Wir senden eine klare Botschaft aus: Hannover ist bunt statt braun. Wir stehen an der Seite der Journalistinnen und Journalisten.“ Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus hätten in Hannover keinen Platz. „Das Wichtigste ist: Wir sind mehr.“

Demonstrationen in Hannover
Bürgermeister Belit Nejat Onay (Bündnis 90/Die Grünen) spricht während der Gegendemo
Quelle: dpa/Ole Spata

Lautstark und bunt war der Protest entlang der Demonstrationsroute der NPD durch die Südstadt von Hannover. Daran beteiligten sich viele Hundert junge Leute, aber auch Anwohner und ältere Menschen. „Ganz Hannover hasst die NPD“, sangen die Demonstranten im Chor, als die NPD-Unterstützer die von einem großen Polizeiaufgebot gesicherte Route abliefen. Ein junger Mann wedelte mit einer Israel-Flagge, „Aufstehen gegen Rassismus“ stand auf einem Transparent.

„Es ist für mich … nicht leicht zu verdauen, dass das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg die NPD-Demo in Hannover erlaubt hat“, schrieb Niedersachsens Ministerpräsident Weil am Morgen auf Twitter. Es beweise allerdings, dass die Justiz die Meinungs- und Versammlungsfreiheit unabhängig von der jeweiligen Meinung schütze. Er rief zu einer regen Beteiligung an der Gegendemonstration auf.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
dpa/hof

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema